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Leben

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Hat hier jemand Flugangst?

Ab jetzt nicht mehr. Denn von seiner Angst sollte man sich nicht bestimmten lassen. Man sollte zwar das Gefühl zulassen, aber mehr auch nicht. Alles andere entsteht im Kopf. Ja gut das ist jetzt leicht gesagt. Ich bin selber 10 Jahre nicht mehr geflogen.

Ich weiß gar nicht genau warum ich nicht mehr geflogen bin. Es hat sich einfach so ergeben. Es gab kein besonderes oder einschneidendes Erlebnis. Vor ca. 10 Jahren machten sich langsam ein paar Ängste in meinem Leben breit, so wie Angst im Fahrstuhl oder in geschlossenen Räumen. Viele kennen sowas, aber nur wenige reden darüber. Ich schreibe heute mal darüber.

 

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Ängste sollten damals aber nicht mein Leben bestimmen, also hab ich mir Hilfe gesucht. Im nachhinein weiß ich das mein Leben zu stressig  und ich zu perfektionistisch war. Mir hat die Entspannung durch Selbsthypnose sehr gut getan. Ich dachte zwar erst “wie Hypnose, will ich nicht” aber es ist ja eher einer Art der Entspannung oder Meditation. Im Internet gibt zahlreiche Seiten dazu,  hier habe ich z.B. eine kurze Anleitung gefunden . So ungefähr in der Art hab ich das auch gelernt, nur bin ich eine Treppe nach oben gegangen und hab mir meinen Ort selber ausgesucht. Mein Ruheort ist ein schöner warmer Strand.

Soviel zu Entspannung mit positiver Suggestion. Das hilft mir heute noch in stressigen Zeiten oder kurz nach dem Tod meines Papas (vor knapp 3 Jahren) wo sich wieder ein paar Ängste einschleichen wollten.

 

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Gebucht haben wir den Flug im Januar und geflogen sind wir im März. Mein Mann wollte gerne mit den Kinder fliegen und er fliegt sowieso öfters geschäftlich. Ich konnte mich nicht mehr rausreden und wollte auch endlich meine letzte übrig gebliebene Angst in Angriff nehmen. Schon beim Auswählen der Plätze im Reisebüro war mir flau im Magen. Die nächsten zwei Wochen habe ich überhaupt nicht gut geschlafen und nur von Flugzeugen geträumt. In der Nacht ist sowieso immer alles schlimmer, am Tag war es dann nur halb so schlimm. Ich hab das Thema dann erstmal zu Seite geschoben, waren ja noch ein paar Wochen hin.

 

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Große Herausforderungen wie z. B. einen Flug gehe ich im Geiste durch. Wie einen Film, den ich dann auch vor und zurückspule usw. Also hab  ich mir vorgestellt wie ich morgens aufstehe, die Kinder wecke etc. – mit dem Auto zum Flughafen fahre, danach in die S-Bahn steige, durch den Sicherheitscheck gehe, in der Halle warte, dann über den Gangway ins Flugzeug gelange und dann meinen Platz einnehme. Ich wusste mir hilft auf jeden Fall die Gute Laune meiner Kinder, Musik und Bachblüten-Tropfen (kann ich nur empfehlen, hab ich immer und überall dabei). Ganz wichtig ist sich ein positives Gefühl vorzustellen.

Und was soll ich sagen, es war total easy. Ich hab mir bewusst gemacht das alles nur mein Kopf macht, ich musste nur atmen und einsteigen. Gut  ein Flugzeug ist jetzt kein Wellnesshotel, aber der Ausblick ist einfach gigantisch. Und das Gesicht meiner Kinder bei Ihrem ersten Flug, diese Neugierde und das Lachen beim Abheben waren einfach toll. “Das kribbelt so im Bauch Mama” :)))

Für den Notfall hab ich mir von meinem Hausarzt Tabletten verschreiben lassen, nur das Wissen das man was dabei hat beruhigt ungemein.

Nachdem Flug war ich ziemlich stolz auf mich und dachte was kostet die Welt. Ängste überwinden macht auf jeden Fall stark.

Das war heute ein sehr persönlicher Post und ich habe lange überlegt ob ich ihn veröffentlichen soll. Vielleicht bringt es ja nur einer Person was, dann hat es sich schon gelohnt.

Habt ein schönes Wochenende

Sabine

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